Die Energie-Effizienz-Region Strausberg stellte heute ihre geplanten Maßnahmen für das nächste Jahr vor. Dazu zählen unter anderem die zweite Energie-Effizienz-Konferenz am 7. Mai 2010 sowie die erste Strausberger Energiemesse vom 8. bis 9. Mai 2010 auf dem Gelände des Strausberger Flugplatzes. Die Messe richtet sich an Endverbraucher, Bauherren, Renovierer, Architekten, Energieberater, Handwerksunternehmen und Vertreter der Wohnungswirtschaft. 40 bis 50 Aussteller werden auf rund 500 Quadratmetern ihre Produkte und Dienstleistungen rund um regenerative, effiziente und zukunftsorientierte Energien präsentieren. „Die aktuelle UN-Klimakonferenz in Kopenhagen zeigt, wie wichtig die Festschreibung von wirksamen Klimazielen ist. Die Stadt Strausberg will bis 2020 den Energieverbrauch jährlich um jeweils ein Prozent pro Einwohner senken — das entspricht etwa 1.500 Tonnen Kohlendioxid. Auf der Messe können sich Verbraucher und Fachbesu-cher über effektive Maßnahmen zum Umweltschutz informieren“, so Hans Peter Thierfeld, Bürgermeister der Stadt Strausberg. Seit der ersten Energie-Effizienz-Konferenz im Juni wurden bereits konkrete Projekte zur regionalen Energieeinsparung auf den Weg gebracht. So haben die Stadtwerke Strausberg GmbH gemeinsam mit der EWE AG die Energiebilanz der Schwimmhalle in Strausberg unter die Lupe genommen. Dabei wurde ein Einsparpotenzial von etwa zehn Prozent ermittelt. „Das bedeutet allerdings nicht, dass die Strausberger künftig in kaltem Wasser schwimmen müssen. Aber bei der Regelung der Luftfeuchtigkeit und der Klimatisierung lässt sich einiges an Energie und CO2 einsparen“, sagte Andreas Gagel, Geschäftsführer der Stadtwerke Strausberg. Mit dem Neubau des Verkaufspavillons der Strausberger Eisenbahn am Lustgarten werden über 75 % des bisherigen Wärmeenergieverbrauchs eingespart werden.Darüber hinaus planen die Stadtwerke im nächsten Jahr den Bau einer eigenen Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 30 kW, die noch einmal bis zu 13 Tonnen Kohlendioxid im Jahr vermeidet. Den größten Effekt verspricht sich Gagel jedoch von einem neuen Blockheizkraftwerk im Wohngebiet Hegermühle, das ab 2011 ganzjährig genutzt werden kann: „Bereits heute erzeugen wir die Hälfte des gesamten Strausberger Energiebedarfs nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Die dabei anfallende Wärme nutzen wir weiter und leiten sie ins Fernwärmenetz. Damit konnten wir maßgeblich zur positiven CO2-Bilanz der Stadt beitragen. Mit dem modernisierten Heizwerk Mitte können wir die Leistung noch einmal deutlich um über 2.000 t CO2-Reduktion steigern“, so Gagel weiter. Im Bereich der intelligenten Stromzähler, auch „Smart Meter“ genannt, nimmt Strausberg in Kooperation mit en.regio ebenfalls eine Vorreiterrolle ein. Bereits zwölf Prototypen wurden zu Testzwecken in Privathaushalten installiert. Denn ab Januar 2010 hat jeder Hausbesitzer, der neu baut oder eine grundlegende Sanierung an seiner Immobilie vornimmt, einen gesetzlichen Anspruch auf einen intelligenten Stromzähler. So können Verbraucher künftig ihren Energieverbrauch — ähnlich der Momentanverbrauchsanzeige in einem PKW — in Echtzeit überprüfen und somit jährlich bis zu zehn Prozent Energie einsparen. Weitere Informationen finden Sie unter www.stadtwerke-strausberg.de und in Kürze unter www.strausberger-energiemesse.deHintergrundinformationenÜber die Energie-Effizienz-Region StrausbergMit der Initiative „Energie-Effizienz-Region Strausberg“ setzen sich die beteiligten Partner hohe Ziele zur Reduzierung des Energieverbrauchs in der Region. Zu den Trägern des Projektes, die im Lenkungsausschuss vertreten sind, zählen neben Stadt und Landkreis unter anderem die Strausberger Stadtwerke, die Strausberger Wohnungsbaugesellschaft (SWG), die Sparkasse Märkisch-Oderland, die Bundeswehr am Standort Strausberg sowie die EWE AG. So soll der jährliche Energieverbrauch in Strausberg bis 2020 um jeweils ein Prozent gesenkt werden. Derzeit beträgt der Jahresenergieverbrauch der Stadt rund 700.000 Megawattstunden und liegt damit schon jetzt um fast 25 Prozent unter dem Schnitt vergleichbarer Kommunen in Deutschland. Auf der anderen Seite emittiert Strausberg insgesamt ca. 150.000 Tonnen CO2 im Jahr. Neben Kostenersparnissen ist deshalb die Senkung des CO2-Ausstoßes das Hauptziel der Initiative „Energie-Effizienz-Region Strausberg“. Das Projekt greift die verschiedenen Initiativen zum nachhaltigen Umgang mit der Energie in der Stadt auf und verankert sie in einem lokalen Handlungskonzept für die nächsten Jahre. Über en.regioMitinitiator des Projektes Energie-Effizienz-Region ist die erst kürzlich gegründete en.regio GmbH. Sie ist eine Kooperation von mehrheitlich kommunalen Energieversorgungsunternehmen, darunter die Stadtwerke von Strausberg, Bernau und Ludwigsfelde, die Städtischen Werke Angermünde sowie die EWE AG. Der Verbund aus derzeit fünf Energieversorgern hat sich zum Ziel gesetzt, zusammen Produkte rund um Energieeinsparung und regenerative Energie zu entwickeln und zu vermarkten. Gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen einer modernen, zukunftsfähigen Energieversorgung, ohne dabei die regionale Verantwortung aus den Augen zu verlieren. Durch die Kooperation entstehen Vorteile, die die einzelnen Energieversorgungsunternehmen aufgrund ihrer Größe alleine nicht erreichen könnten. Sie haben deshalb en.regio gegründet, um ihre individuellen Stärken zu bündeln, Synergien effektiv zu nutzen und somit eine zukunftsfähige Energieversorgung zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie unter www.enregio.de