Stadtwerke Gruppe Strausberg: Aktuelles

09.07.2022
Energie

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Zur Versorgungssicherheit bei Strom und Fernwärme im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Strausberg GmbH

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat am 23. Juni 2022 die zweite von drei Stufen des Notfallplans Gas ausgerufen. Grund für die Ausrufung der Alarmstufe ist die seit dem 14. Juni 2022 bestehende Kürzung der Gaslieferungen aus Russland und das weiterhin hohe Preisniveau am Gasmarkt. Als Fernwärmeerzeuger sind wir davon direkt betroffen.

Auch für unser Versorgungsgebiet gilt, dass die Versorgungssicherheit gegenwärtig gewährleistet ist. Damit einhergehende Fragen zu den finanziellen und sonstigen Auswirkungen haben wir im Folgenden erläutert:
 

Die Fernwärmeversorgung von Haushaltskunden ist unter besonderen Schutz gestellt

Haushaltskunden und wir als Fernwärmeversorger gehören zu den „geschützten Kunden“, die auch im Falle einer Gasmangellage vorrangig versorgt werden. Das ist im „Notfallplan Gas für die Bundesrepublik Deutschland“ festgelegt. Demnach sollten wir auch Gas erhalten, solange dieses durch die Pipelines fließt. Aber wir möchten nichts verschleiern: Am Ende ist es die Physik, die über Versorgung oder Versorgungsausfall entscheidet. Dennoch könnten wir bei einem Versorgungsausfall noch Fernwärme — in reduziertem Umfang — bereitstellen, da wir einen Teil unserer Wärmeerzeuger mit Braunkohlestaub oder Heizöl betreiben können. Allerdings stünde insgesamt nicht ganz so viel Fernwärme zur Verfügung wie unter normalen Bedingungen. Was in unserer Hand liegt, erledigen wir gewissenhaft.
 

Die Strombereitstellung ist gesichert

Die Stromversorgung für Strausberg sehen wir technisch gesichert, da genügend Strom durch vorgelagerte Netze bereitgestellt werden kann, auch wenn unsere Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen vorübergehend nicht in Betrieb wären.
 

Dezentrale Anlagen leisten einen guten Beitrag zur Versorgungssicherheit

Abgesehen von unseren zentralen Erzeugeranlagen gibt es in Strausberg viele dezentrale Standorte, an denen Strom und in vielen Fällen auch Wärme produziert und direkt vor Ort genutzt wird. „Über 300 Photovoltaikanlagen gibt es zum Beispiel aktuell im Stadtgebiet, und es werden immer mehr“, erklärt Geschäftsführerin Irina Kühnel. Projekte im Umfang von 229 Kilowatt-Peak auf Dachflächen von Neubauten der Wohnungsbaugesellschaften und auf städtischen Gebäuden sind bereits in der Umsetzung, weitere sind für dieses Jahr in der Entwicklung.
 

Die Preisentwicklungen sind nicht vorhersehbar — wir informieren zeitnah

In der aktuellen Situation ist nicht vorherzusehen, wie sich die Preise für Strom und Fernwärme in den nächsten Monaten entwickeln. Fest steht nur, dass Energie deutlich teurer werden wird. Verbraucher:innen müssen sich darauf einstellen — nicht nur in Strausberg, sondern in Gesamtdeutschland. Denn alle Versorger stehen vor demselben Problem — den stark gestiegenen Energiepreisen. Das wird sich schon in diesem Jahr, aber auch im nächsten und übernächsten auf alle Kund:innen auswirken. 

„Seien Sie versichert: Wir tun unser Bestes, um die Preissteigerungen für unsere Strom- und Fernwärme-Kundinnen und -Kunden so gering wie nur irgend möglich zu halten. Und wir informieren Sie über anstehende Preisänderungen zeitnah und transparent, wie Sie es von uns gewohnt sind“, so Irina Kühnel. Kunden mit Zahlungsschwierigkeiten sollten sich ohne Zögern an uns wenden, damit wir gemeinsam eine Lösung finden. 
 

Wie ist der Ausblick auf den nächsten Winter?

Für die kommende Heizperiode im Winter 2022/2023 wird ein Mix aus Maßnahmen die Versorgungssicherheit stützen: die über den Sommer gefüllten Gasspeicher, steigende Importe aus westlichen und nördlichen Nachbarländern, ein erstes verfügbares Terminal zur Anlandung von Flüssiggastankern, der Wechsel zu anderen Energieträgern und Einsparungen und Effizienzsteigerungen in Industrie und privaten Haushalten. 
 

Was tun die Stadtwerke?

Entsprechend den technischen Möglichkeiten prüfen wir regelmäßig, welcher Energieeinsatz der jeweils kostengünstigste zur Wärmeerzeugung ist. Für Ausfallszenarien haben wir entsprechende Vorsorgemaßnahmen ergriffen. In Abstimmung mit der Wohnungswirtschaft setzen wir zudem mögliche kurzfristige Einsparmaßnahmen um. Und alle von uns betriebenen Hausanschlussstationen werden regelmäßig geprüft und gewartet, so dass die ankommende Fernwärme so effizient wie möglich genutzt werden kann.

Mittelfristig werden wir mit dem Ausbau Erneuerbarer Energien und dem Hochlauf von Wasserstoff die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und die regionale Wertschöpfung stärken. 
 

Und was können Sie tun?

Eine ganze Menge! Energiesparen ist mehr denn je gefragt, denn damit tun Sie nicht nur der Umwelt Gutes, sondern sparen bares Geld. Tipps und Tricks gibt es viele. Einige haben wir auf unserer Seite zum Thema „Energieberatung“ für Sie zusammengestellt. Dort finden Sie auch die Angebote der Verbraucherzentrale zum Thema. 

Dazu gehören kleine Dinge im Alltag wie das Senken der Raumtemperatur oder die Dauer des Duschens. Wussten Sie zum Beispiel, dass ein Energiespar-Duschkopf, den Sie in jedem Baumarkt bekommen, bis zu 60 % Energie und Wasser einsparen kann? Noch mehr und vor allem nachhaltig Energie sparen können Hausbesitzer durch eine energetische Gebäudesanierung, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu erhöhen.

Insbesondere im kommenden Winter sollten Haushalte auch noch stärker auf ihr Heizverhalten achten. Als Faustformel gilt: Pro Grad weniger Raumtemperatur lässt sich der Energieverbrauch um sechs Prozent reduzieren.

Übrigens: beim Energie sparen ist es erst einmal unwichtig, welche Art von Energie Sie sparen — ob Sie direkt Gas einsparen, Kraftstoff oder Strom. Jede Art Einsparung hilft. Um mögliche Stromfresser in Ihrem Haushalt zu finden, leihen wir Ihnen gern ein Strommessgerät in unserem Kundencenter aus.

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